Samstag, 22. August 2009

Dirty Penny - Take It Sleezy (2007)



Ja meine Herren, wo kommen in letzter Zeit nur all diese geilen neuen Sleaze-Kapellen her? Nachdem in Schweden zuletzt die Babylon Bombs, Crazy Lixx und vor allem Crashdiet für Furore gesorgt haben legen nun plötzlich 4 junge Amerikaner aus Santa Cruz,Kalifornien nach. Die einst unter dem Namen Antidote gestarteten Dirty Penny haben sich ebenso der lupenreinen Sleaze-Lehre verschrieben - und das bisher mit ziemlich durchschlagenden Erfolg. Gepusht durch Myspace und einer mächtigen Mundpropaganda-Maschinerie haben es die Jungs in diesem Jahr sogar geschafft sich einen Spot auf der Hauptbühne des Eighties-Rock-Revival Festivals "Rocklahoma" zu sichern. Allerbeste Grundvoraussetzungen sich einen Namen zu machen - kein Wunder, bei ca.100.000 zahlenden Besuchern.

Das liest sich bisher wie der Beginn einer wunderbaren Erfolgsgeschichte und auch für ihr erstes, eigenfinanziertes Album "Take it Sleezy" haben sich die 4 Rocker produktionstechnisch nicht lumpen lassen. Denn kein geringerer als Melodic-Rock Koryphäe Johnny Lima nahm an den Reglern Platz um den Sound der vier Kids aus Kalifornien zu veredeln. Und damit kommen wir auch schon zur Musik auf "Take it Sleezy". Ganz in der Tradition von Vorbildern wie Mötley Crüe, Faster Pussycat oder Ratt wird hier nämlich gerockt was das Zeug hält.

Der Opener "Midnight Ride" gibt gleich ganz klar die Marschrichtung des Albums an - sleazy, direkt, rockig und too fast for love. Stimmlich liegt Frontmann Binge Daniels dabei irgendwo zwischen Vince Neil und Stephen Pearcy zu ihren besten Zeiten. Das schnelle "Hot & Heavy" wird durch ein Riff eingeleitet das mich fatal an Faster Pussycat erinnert (die "Guten" von 1989, nicht dieser Industrial Glam Wannabe-Abklatsch von heute...), der Song selber ist ebenfalls allerbester Mitgröhlstoff, so kanns gerne weitergehen! "Runnin' Wild" startet abermals mit einem Riff auf dem die Crüe mehr als stolz gewesen wäre, könnte sowas wie das "Live Wire" von Dirty Penny werden. Obwohl die bisherigen Tracks des Albums schon sehr stark waren folgt mit "Sleeze Disease" der erste, für mich wirklich große Höhepunkt. Mit mehrstimmigen Chorgesängen, einer tollen Schlagzeugarbeit und einem unwiderstehlichen Chorus überzeugt das Ding auf ganzer Linie. Zur Mitte des Albums gibt es dann eine kleine musikalische Kurskorrektur in Form von "Black 'N Blue" - ein astreiner, mit Mundharmonika veredelter Bluesrocker der auch Aerosmith gut zu Gesicht stehen würde.

Tja, das liest sich bis hier hin schon alles sehr vielversprechend und dürfte für Unmengen an Sleaze und Glamfans schon Grund genug sein sich dieses Album zuzulegen. Wenn ja wenn da nicht noch 2 Songs wären die "Take it Sleezy" meiner Meinung nach auf ein noch höheres Level hieven würden. Zum einen hätten wir da einmal das mächtige "Vendetta" - bereits auf dem Rocklahoma Festival DER Fanfavorite - Gerüchten zufolge sollen den Song unzählige anwesende Fans Wort für Wort mitgesungen haben können. Kein Wunder - die 3 MInuten und 43 Sekunden beinhalten alles was einen perfekten Sleazesong ausmacht - mächtige Gitarrensoli, dreckige Into your Face Lyrics und einen überlebensgroßen Mitshout-Chorus. Exakt das selbe Prinzip greift ebenfalls auf den vorletzten Track "Rock". Bei den Song will man einfach nur noch alle Fenster aufreissen, seine Anlage auf Maximum Volume stellen und luftgitarreschwingend mitrocken - R-O-C-K ! R-O-C-K! R-O-C-K! Wäre Rainer Calmund ein Sleazer - er könnte da nur noch "Herlisch!" zu sagen. Zum Abschluss der knapp 45 Minuten Spielzeit gibts dann noch mal "Sleeze Disease" in einer gefühlvollen Balladenversion. Eine dreiviertel Stunde die viel zu schnell vorbeigegangen ist.

Sleaze - und Glamfans aller Länder vereinigt euch und hört in "Take it Sleezy" rein - das Ding ist ein verdammter Killer!

9,5 von 10 Punkte (Reviewer: Wizz21)

Dirty Penny @ Myspace

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen